Unser Abenteuer setzte sich fort in Richtung Chichén Itzá, nachdem wir Coba verlassen hatten. Aufgrund der gut ausgebauten Straßen kamen wir schnell an unser Ziel. Ein großartiger Helfer bei der Navigation war die Straßenkarte von National Geographic, die ich vor unserer Reise erworben hatte. Sie war äußerst detailliert, mit Straßennamen, Nummern, Tankstellen und Tempelstandorten. Ungefähr 1,5 Stunden später erreichten wir unser Hotel, welches sich im Osten des Tempelgeländes befand. Der Osteingang war direkt vom Hotelgarten aus zugänglich, was überaus bequem war. Den Rest des Tages ließen wir im Hotel ausklingen und erholten uns.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns auf zum Ticketschalter im Hotel. Dort mussten wir an verschiedenen Kassen zwei unterschiedliche Gebühren bezahlen: die staatliche Conaculta-Abgabe und die INAH-Gebühr. Das Gelände beherbergt zahlreiche Souvenirstände und einen Kiosk, der kalte Getränke anbietet – eine willkommene Erfrischung bei der Hitze. Zum Glück waren wir früh da, so dass wir den Ort ohne viel Aufregung besichtigen konnten. Gegen Mittag kamen jedoch viele Busse mit Touristen an.
Chichén Itzá
Chichén Itzá ist die bekannteste Tempelanlage auf der Halbinsel Yucatán. Seit 1988 ist sie ein UNESCO-Weltkulturerbe und gehört seit 2007 zu den sieben neuen Weltwundern. Die genaue Besiedelung ist unbekannt, die ersten Bezeichnungen datieren auf das Jahr 840.
Die Pyramide des Kukulcán, das berühmte Wahrzeichen von Chichén Itzá, ist wohl jedem bekannt. Gewidmet dem Gott Kukulcán, dem Maya-Wort für Quetzalcoatl, dem Schöpfergott der Maya, der die Erde und die Menschen erschaffen hat. Er nimmt die Gestalt einer gefiederten Schlange an und repräsentiert die vier Elemente: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Die 32 Meter hohe Pyramide hat 365 Stufen, jede repräsentiert einen Tag im Jahr. Das Spektakel der gefiederten Schlange findet jedes Jahr am 20./21. März und am 21./22. September statt. Leider konnten wir dieses Ereignis nicht beobachten, da wir Ende Juli/Anfang August dort waren.
Eine Frage, die viele beschäftigt, ist, ob tatsächlich Menschenopfer stattfanden. Nach einigen Recherchen deuten erste Erkenntnisse darauf hin. Der Dresdner Codex, eine authentische Handschrift der Maya, beschreibt das religiöse Leben und Rituale der Maya. Menschenopfer zur Besänftigung der Götter nach Zeiten der Dürre oder schlechten Ernte sind dokumentiert.
Der Ballspielplatz war ein Ort für ein Spiel, dessen Ausgang oft Leben und Tod bedeutete. Obwohl keine verlässliche Quelle darüber Auskunft gibt, weiß man, dass dieses Spiel einen hohen Stellenwert in der Kultur der Maya hatte.
Andere bemerkenswerte Strukturen sind Die Halle der Tausend Säulen, Das Observatorium Caracol, und Der Kriegertempel.
Unser Aufenthalt im Dschungel-Resort Mayaland in Chichen Itza war unvergesslich. Es verfügt über einen wunderschönen tropischen Garten. Eines Tages hatten wir sogar eine Begegnung mit einem Dschungelbewohner: einer Tarantel, die quer durch unser Zimmer lief. Leider hatte ich meine Kamera und mein iPhone draußen auf der Terrasse gelassen, so dass ich kein Foto machen konnte. Stattdessen musste ich mit einem Regenschirm in der Hand versuchen, das Tier aus dem Zimmer zu schieben.