Die Asbachgasse in Rüdesheim am Rhein – Eine Begegnung zwischen gestern und morgen

Es ist nicht immer nötig, weit zu reisen, um außergewöhnliche Orte mit faszinierender Geschichte zu entdecken. Manchmal liegen diese Orte direkt vor unserer Haustür.

Selda und ich haben vor kurzem die Asbachgasse in Rüdesheim am Rhein erkundet und dabei einige interessante Geschichten entdeckt.

Der Name Asbach und der Werbeslogan „Im Asbach uralt ist der Geist des Weines“ sind wahrscheinlich weltweit bekannt. Selbst die jüngere Generation hat den Ausdruck „Das ist ja Asbach uralt“ sicher schon mal gehört.

Die Asbachgasse befindet sich in Rüdesheim direkt gegenüber dem Bahnhof auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Asbach-Weinbrennerei.

1892 gründete Hugo Asbach die „Export-Compagnie für deutschen Cognac“. 1907 zog das Unternehmen auf ein günstiger gelegenes Gelände um und Hugo Asbach erfand den Begriff Weinbrand als deutsche Bezeichnung für Cognac.

Das Unternehmen wurde 1991 an United Distillers und Ende der 90er Jahre an Underberg verkauft. 2007 wurde die Abfüllung nach Wilthen in Sachsen verlegt, so dass heute nur noch das Logistik- und Besucherzentrum in Rüdesheim besteht.

In der Asbachgasse trafen wir uns mit Heinz Dormann, der fast vierzig Jahre bei Asbach beschäftigt war. Er erzählte uns viele Geschichten über das Unternehmen und das Betriebsgelände.

Hugo Asbach ist nicht nur für den deutschen Weinbrand bekannt, sondern auch für die Weinbrandpralinen. Diese wurden besonders für Frauen entwickelt, denen es damals nicht erlaubt war, Alkohol in Gesellschaft zu trinken.

Während unseres zweiten Besuchs machten wir eine Entdeckungstour mit Annemarie Wendel. Ihre Familie hat die Gebäude in der Asbachgasse 2014 gekauft und mit der Renovierung begonnen.

Heute gibt es in den ehemaligen Betriebsgebäuden Mieter, ein Fitnessstudio und eine sehr ungewöhnliche Vinothek. In der RheinWeinWelt kann man Weine von verschiedenen Weingütern entlang des Rheins probieren.

Neben der RheinWeinWelt betreibt Annemarie Wendel die „Boddelbar“, eine kleine Veranstaltungslocation, und die Galerie A.

Abschließend kann man sagen, dass wir viel in der Asbachgasse entdeckt haben. Es ist ein Ort mit einer reichen industriellen Geschichte, der sich in den kommenden Jahren sicherlich zu einem Hotspot in Rüdesheim entwickeln wird. Wir werden die Entwicklung auf jeden Fall weiter verfolgen und wünschen der Asbachgasse viele Besucher in der Zukunft.